Im Zusammenhang mit der Sanierung der L3026 Richtung Niedernhausen stellen sich den Bürgern manche Fragen. Warum hat es so lange gedauert, bis überhaupt mit der Sanierung begonnen wurde? Warum wird die Bauzeit um Monate überschritten? Und warum wird erkennbar kein Fahrbahnteiler am Ortseingang gebaut? Um vorhandenen Spekulationen vorzubeugen: Es liegt nicht an der Stadt.

Fakt ist, dass zwei FDP-Verkehrsminister viel versprochen und wenig gehalten hatten. Der letzte hatte sogar die eigenen Parteifreunde vor Ort getäuscht, die bereits Erfolgsmeldungen in die Öffentlichkeit gebracht hatten. Nach der Landtagswahl 2013 hatte der neue grüne Verkehrsminister nach intensiver politischer Intervention mitgeteilt, dass für 2014 keine Mittel vorhanden seien, aber die Straße in 2015 gebaut werden kann. Der Mann hat wirklich Wort gehalten, das ist zu loben.
Da er sich das Thema „innerörtliche Geschwindigkeitsreduzierung“ auf die Fahnen geschrieben hat, muss man sich allerdings wundern, dass der vom Ortsbeirat seit Jahren einstimmig geforderte Fahrbahnteiler nicht gebaut wird. Leider hat sich der grüne Minister der Meinung seiner Fachbehörde Hessen Mobil angeschlossen, die eine solche verkehrsberuhigende Maßnahme aus unerfindlichen Gründen schon immer abgelehnt hat, obwohl es anderenorts zum Standard gehört. Dass trotz der langen Vorlaufzeit die Planung desaströs gewesen ist, kann man an der Überschreitung der Bauzeiten erkennen. In die Probleme beim Bau der Brücke an der Guldenmühle ist man offenkundig reichlich blauäugig hineingestolpert. Der Hinweis von Hessen Mobil, das habe man vorher nicht erkennen können, ist die Standardausrede am Bau.

Hessen Mobil ist aber auch bei anderen Projekten in Eppstein schon „auffällig“ geworden. So ist der Hochwasserschaden aus 2014 an der Bahnunterführung immer noch nicht beseitigt. Im Sommer letzten Jahres konnte man ein Jahr später der Presse entnehmen, dass das bestehende Loch wegen der laufenden Prüfung der Schadensursache noch nicht geschlossen sei. Die Ergebnisse der Prüfung, mit der Hessen Mobil ein Ingenieurbüro beauftragt habe, sollten demnach im September 2015 vorliegen. Darauf basierend sollte ein Hochwasserschutzkonzept erarbeitet werden, und dann sollte das Loch verfüllt werden. Seit dieser Pressemeldung herrscht Schweigen im Walde, geschehen ist bis heute nichts.
Auch die damalige Verweigerung des Baus eines Kreisels an der Einmündung der L3026 in die B455 geht auf das Konto von Hessen Mobil bzw. der Vorgängerbehörde. Deshalb müssen die Verkehrsteilnehmer sich seitdem mit der suboptimalen Lösung einer „spanischen Einfädelspur“ zufrieden geben.
Bei diesen und weiteren Fehlleistungen braucht man sich nicht zu wundern, dass auch die Forderung des Ortsbeirats nach Sanierung der L3026 Richtung Eppstein keinen Anklang findet. Die Politik vor Ort wollte erreichen, dass mit der Sanierung begonnen wird, bevor die Straße völlig ruiniert ist und eine unendliche Geschichte in anderer Fahrtrichtung sich wiederholt. Es wurde der Stadt sogar ein konkreter Termin mitgeteilt: Bis 2022 ist keine Sanierung vorgesehen. Es ist klar, dass trotz negativer Erfahrungen mit Hessen Mobil hier das letzte Wort noch nicht gesprochen wird.

Und die CDU Niederjosbach wird auch dafür Sorge tragen, dass mit geeigneten Maßnahmen den Rasern aus Richtung Niedernhausen, die in Zukunft nach dem Ausbau ohne Fahrbahnteiler mit noch größerer Geschwindigkeit nach Niederjosbach hinein brettern, der Spaß noch vergehen wird. Das sind wir vor allem den Anwohnern in der Bezirksstraße, den Menschen auf dem Weg zur S-Bahn und den Kindern auf ihrem Schulweg schuldig.

[Elmar G. Alhäuser, CDU Ortsverband Niederjosbach][27.01.2016]