In der letzten Stadtverordnetenversammlung stand, wie jedes Jahr, die Gebührenkalkulation der Kitas auf der Tagesordnung. Diese sieht zum ersten Mal seit 4 Jahren eine Gebührenerhöhung vor.
Für den pädagogischen Betrieb am Vormittag, den alle Kinder besuchen sind 2 – 9 Euro vorgesehen. Am Nachmittag, der automatisch das Mittagessen beinhaltet, ist eine wesentlich höhere Angleichung notwendig. Hier ist zu beachten:
Das Berechnungsmodell für die Kita Gebühren, das 2004 von der Stadtverordnetenversammlung so beschlossen wurde und sich seit Jahren bewährt hat, wird beibehalten. Auch bezahlt die Stadt Eppstein weiterhin 100% der Fixkosten. Die variablen Kosten verteilen sich auf einen städtischen Anteil von 60% und 40% Anteil der Eltern. Nach Abzug des Landeszuschusses, der komplett an die Eltern weitergegeben wird, tragen diese ca 20% der Gesamtkosten. Über das Berechnungsmodell und die Vorgaben, stellt sich heraus, dass die Gebühren ein Defizit aufweisen und eine Anpassung vorgenommen werden muss.
Gründe für die notwendige Anpassung und der damit verbundenen höheren Gebühren sind zum Einen die Tariferhöhung für das Personal, die im letzten Sommer ausgehandelt wurde und zum Anderen deutlich erhöhte Kinderzahlen und damit einhergehende Veränderungen im Personalschlüssel. Das sind die Fakten.
Trotz des Beschlusses der Stadtverordnetenversammlung zu dem genannten Berechnungsmodell, fordert die SPD zum wiederholten Male eine Gebührenfreiheit in unseren Kitas. Sicher würden alle politischen Fraktionen gerne dieses Zugeständnis machen, doch kann sich die Stadt Eppstein ein solches Geschenk nicht leisten, wie es der reichen Stadt Eschborn, die unter ganz anderen Vorgaben steht, möglich ist. Auch zweifelt die SPD lautstark die deutlich höhere Anpassung der Nachmittagsgebühren an.

Doch für die Randzeiten, also die frühen Bringzeiten und die späten Abholzeiten, sowie die Essensbetreuung stehen wichtige Aspekte. Sie wurden nach den Bedürfnissen der berufstätigen Eltern von der Stadt Eppstein eingerichtet. Und hier ist zu bedenken, dass der Personalschlüssel immer gedeckt sein muss, egal wie viele Kinder sich in der KITA aufhalten.
D.h. Selbst wenn nur 1 Kind anwesend ist früh am Morgen oder am späten Nachmittag, müssen immer zwei Erzieher in der Einrichtung bereit stehen. Das hat gesetzliche und versicherungspflichtige Gründe.

Diese Besonderheiten betreffen außerdem:


- Die Essenszeiten, die weiteren Fachpersonals bedürfen, wie z.B Hauswirtschaftskräfte und ein Mehraufwand von Erzieherinnen, für die Kleingruppen, die aus pädagogischen Gründen benötigt werden.


- Die Nachmittagsbetreuung; die ebenfalls meist kleinere Gruppen umfasst und durch die Abholmodule nicht anders möglich ist. Außerdem umfasst die letzte Gruppe des Moduls von 16.30 – 17 Uhr nur 8-10 Kinder, was den beschriebenen wesentlich höheren Anteil an Fachpersonal bedarf, nämlich 2 Erzieherinnen und zu 100% von den Eltern zu tragen ist.

Die CDU Eppstein ist der Meinung, dass die Stadt Eppstein den Eltern ein extrem komfortables Angebot bietet, indem es sage und schreibe 12 Module bereitstellt. Diese bringen natürlich erhebliche Kosten und Aufwand für die Verwaltung. Dennoch stellt die Stadt den Eltern diese Möglichkeiten zur Verfügung. Und sie tut dies nur unter der Prämisse, den Qualitätsstandart in den Einrichtungen für Kinder und Eltern zu erhalten.
Dazu die erweiterten Öffnungszeiten, die den Eltern für ihre Berufstätigkeit eine hohe Flexibilität darstellen. Die CDU Fraktion ist deshalb der Meinung, dass die Berechnung der Gebühren damit gerechtfertigt sind, zumal die Stadt Eppstein bereit ist, die Anpassung auf die kommenden zwei Jahre zu strecken

[Martina Smolorz, CDU Stadtverordnete][14.07.2016]