Die Geschäftsaufgabe der Firma Rewe in Vockenhausen zum Jahresende ist bedauerlich. Bereits vor vielen Jahren hätte es zu einer Expansion des Nahversorgers kommen können. Verhandlungen über einen Grundstückskauf sind seinerzeit aber gescheitert. Seit über zwei Jahren koordinierten Bürgermeister und Stadtverwaltung die Idee einer weiteren Expansion. Leider gelang es dabei wiederum nicht, dass Rewe und der Grundstückseigentümer sich einig wurden. Die städtische Gesellschaft SWE hat, weil sich die Beteiligten nicht einig wurden, sogar ein Grundstück gekauft, um eine mögliche Expansion zu sichern. Wenn jetzt die Schließung der Filiale in der Hauptstraße ansteht, dann wird sich vor allem die Firma Rewe fragen lassen müssen, weshalb es ihr zwei Mal nicht gelungen ist, ein Grundstücksgeschäft abzuschließen und ein Standort aufgegeben werden muss. Unredlich ist es - wie dies die SPD Eppstein in ihrem Artikel vergangene Woche leider getan hat - zu behaupten „Es wird nie wieder Geschäfte in den Ortsteilen geben“ und dafür den Bürgermeister verantwortlich machen will. Mit der Realität hat dies nichts zu tun. Selbst die Firma Rewe teilt mit, dass die Schließung nicht im Zusammenhang mit dem neuen Edeka-Markt in Eppstein stehe. Wie auch? Denn der Markt hat nicht einmal geöffnet. Bereits seit Anfang der 2000er Jahre gab es die Idee der Ansiedlung eines Vollsortimenters. Es hat ein Bauleitverfahren mit Bürgerbeteiligungen und zusätzlichen Informationsveranstaltungen gegeben. Es wäre falsch gewesen, die Zeichen der Zeit nicht zu erkennen und nicht alles zu unternehmen, einen modernen Einkaufsmarkt in Eppstein anzusiedeln. Wenn jetzt vom politischen Mitbewerber bemängelt wird, der Edeka-Markt sei zu groß sei, dann wird ignoriert, dass Marktgrößen ab 1.300 Quadratmeter Verkaufsfläche den Kundenwünschen entsprechen. Deutschlandweit geht der Trend zu größeren Verkaufsflächen, da das Sortiment der Supermärkte immer vielfältiger wird. Mehrere Gutachten über das Einkaufsverhalten der Eppsteinerinnen und Eppsteiner hatten ergeben, dass viele auswärts einkaufen. Das Ziel, die Kaufkraft an unsere Stadt zu binden, wird mit dem neuen Nahversorger an der Staufenstraße eintreten.

[Christian Heinz, Vorsitzender][27.10.2017]